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Question écrite n° 7-1498

de Alexander Miesen (MR) du 21 février 2022

au vice-premier ministre et ministre des Affaires sociales et de la Santé publique

Krankenhausreform - Deutschsprachige Gemeinschaft - Sicherung der Standorte - ländliche Gebiete Réforme des hôpitaux - Communauté germanophone - Garantie de maintien des sites hospitaliers - Zones rurales

région rurale
établissement hospitalier
Communauté germanophone
politique de la santé

Chronologie

21/2/2022Envoi question (Fin du délai de réponse: 24/3/2022)
1/6/2022Réponse

Question n° 7-1498 du 21 février 2022 :

Diese Frage bezieht sich auf die belgische Gesundheits- und Krankenhauspolitik, welche transversale Kompetenzen sind.

Die Deutschsprachige Gemeinschaft (DG) zählt derzeit zwei Krankenhausstandorte: St. Vith und Eupen. Aufgrund der geringen Bevölkerungszahl von etwa 77 000 Menschen haben diese beiden Standorte naturgemäß Schwierigkeiten die Normen zum Erhalt ihrer medizinischen Dienstleistungen zu erfüllen. Anders ausgedrückt, oftmals gibt es nicht ausreichend Patienten um den Normen zu entsprechen. Genügend medizinisches und pflegerisches Personal zu finden, welches der deutschen Sprache mächtig ist, ist ebenfalls eine besondere Herausforderung für die beiden deutschsprachigen Krankenhäuser.

Nicht zuletzt haben die Reformvorhaben in der Krankenhauslandschaft der letzten Jahre in der DG die Befürchtungen wachsen lassen, dass eines der Krankenhäuser in der DG gezwungen sein würde zu schließen. Zwar befürworte ich generell eine Reform der Krankenhausstruktur in Belgien, doch möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass eine solche Reform den Erhalt von zwei Krankenhäuser in der DG garantieren muss.

Man könnte zwar der Meinung sein, dass für 77 000 Menschen ein einziges Krankenhaus ausreicht, aufgrund der geographischen Lage und der territorialen Größe der DG ist dies jedoch undenkbar. Die DG ist 854 km² groß. Damit ist sie in der Fläche fünf Mal größer als die Region Brüssel-Hauptstadt. Um mit dem PKW von der südlichsten Gemeinde, Burg Reuland, in die nördlichste Gemeinde, Kelmis, zu gelangen, wird eine Fahrzeit von etwa 1,5 Stunden benötigt, ohne die eventuell erschwerenden Wetterbedingungen auf dem Hohen Venn zu berücksichtigen. Die Schließung eines der beiden deutschsprachigen Krankenhäuser hätte somit zur Folge, dass die Hälfte der Deutschsprachigen von einer deutschsprachigen Krankenhausversorgung ausgeschlossen würde.

Daher erlaube ich mir Ihnen folgende Fragen zu stellen:

1) Teilen Sie mit mir die Meinung, dass in der DG zwei Krankenhausstandorte mit jeweils angemessenen Dienstleistungen in deutscher Sprache auch zukünftig garantiert sein müssen?

2) Mit welchen Mitteln und Maßnahmen möchten Sie ggf. die beiden Krankenhäuser in der DG aufrecht erhalten?

3) Wie möchten Sie die Krankenhauslandschaft in ländlichen Gegenden generell stärken?

4) Welche Ansätze verfolgen Sie, um Spezialisierungen von Kliniken zu begünstigen?

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La présente question concerne les politiques belges des soins de santé et des hôpitaux, qui sont des compétences transversales.

La Communauté germanophone (CG) compte actuellement deux sites hospitaliers, à Saint-Vith et à Eupen. Compte tenu de la population restreinte d'environ 77 000 personnes, ces deux sites éprouvent naturellement des difficultés à respecter les normes pour maintenir leurs services médicaux. En d'autres termes, le nombre de patients est souvent insuffisant pour satisfaire aux normes. Trouver suffisamment de personnel médical et infirmier qui maîtrise l'allemand est aussi un véritable défi pour les deux hôpitaux de la CG.

Enfin, les projets de réforme du paysage hospitalier présentés ces dernières années ont fait craindre de plus en plus à la CG que l'un de ses hôpitaux ne doive fermer ses portes. Si je suis partisan d'une réforme des hôpitaux belges en général, je voudrais insister sur le fait qu'une telle réforme doit garantir le maintien de deux hôpitaux en CG.

On pourrait estimer qu'un seul hôpital suffit pour 77 000 personnes, mais c'est impensable compte tenu de la situation géographique et du vaste territoire de la CG qui s'étend sur 854 km2, soit une superficie cinq fois supérieure à celle de la Région de Bruxelles-Capitale. Entre la commune de Burg-Reuland à l'extrême sud et la commune de La Calamine à l'extrême nord, il y a environ une heure et demie de trajet en voiture, sans tenir compte des éventuelles perturbations dues aux conditions météorologiques dans les Hautes Fagnes. La fermeture de l'un des deux hôpitaux germanophones priverait ainsi la moitié des germanophones d'un accès à des soins hospitaliers dispensés par des prestataires parlant leur langue.

Je me permets donc de vous poser les questions suivantes:

1) Pensez-vous comme moi que la présence en CG de deux sites hospitaliers proposant chacun des services appropriés en langue allemande doit aussi être garantie à l'avenir?

2) Grâce à quels moyens et quelles mesures voudriez-vous, le cas échéant, maintenir les deux hôpitaux en CG?

3) Comment souhaitez-vous renforcer de manière générale le paysage hospitalier dans les zones rurales?

4) Comment comptez-vous favoriser la spécialisation des hôpitaux?

Réponse reçue le 1 juin 2022 :

1) Für die Zulassung von Krankenhäusern sind die Teilstaaten zuständig. Die Entscheidung, ob zwei Krankenhäuser oder nur eines beibehalten werden sollen, fällt somit nicht in die föderale Zuständigkeit.

2) Derzeit erfolgt die föderale Finanzierung der Krankenhäuser hauptsächlich über drei Kanäle: den Finanzhaushalt, die Gebühren und die pharmazeutischen Spezialitäten. Diese Finanzierung ist an eine Aktivität gebunden, die im Allgemeinen unabhängig davon ist, ob diese Aktivität an einem oder mehreren Standorten angeboten wird. Allerdings gibt es in der Tat Akkreditierungsstandards, die noch nicht an das Konzept der Krankenhausnetze angepasst sind, was sich auf die Zusammenarbeit und die Fähigkeit zur Konzentration bestimmter Tätigkeiten auswirken kann. Im Rahmen des Netzausbaus müssen die verschiedenen Hindernisse beseitigt werden können, um eine optimale und bedarfsgerechte Versorgung zu gewährleisten.

3) & 4) Im Rahmen der Krankenhausreform ist der Grundsatz «Nahversorgung, wo möglich, konzentrierte Versorgung, wo nötig» das Leitprinzip für die Optimierung von Qualität und Effizienz der Versorgung der Bevölkerung.

Der Grundgedanke des Gesetzes über regionale Krankenhausnetze ist ein doppelter. Einerseits soll die Zusammenarbeit zwischen benachbarten Krankenhäusern gestärkt werden, damit Fachwissen und Investitionen gemeinsam genutzt werden können, um weiterhin einen gleichberechtigten Zugang für alle zu einer wohnortnahen Versorgung auf effiziente Weise zu gewährleisten. Andererseits wird angestrebt, die Versorgung komplexerer Erkrankungen auf eine begrenzte Anzahl von Referenzpunkten auf überregionaler Ebene zu konzentrieren.

Nun geht es darum, diese Ziele zu konkretisieren, um den Stellenwert der Netze in der künftigen Pflegeorganisation weiter zu klären.

Wir sehen ein schrittweises Vorgehen vor. Zunächst wird die Definition von lokaler versus überregionaler Versorgungsaufgabe konkretisiert.

Diese ortsgebundenen Versorgungsaufgaben innerhalb jeder Ortszone sollten in Zusammenarbeit zwischen den benachbarten Krankenhäusern sichergestellt werden. Dabei ist wichtig, dass je nach Pathologie darauf geachtet wird, dass eine angemessene und gleichmäßige Zugänglichkeit im gesamten vom Netz abgedeckten Bereich gewährleistet ist.

Ziel der Netze ist es, auf der Grundlage einer nachhaltigen Zusammenarbeit zwischen den Krankenhäusern einen gleichberechtigten Zugang zu einer qualitativ hochwertigen und wohnortnahen Versorgung für alle zu gewährleisten. Dies setzt voraus, dass auf Netzwerkebene gute Vereinbarungen über die Kontinuität der Versorgung getroffen werden, um die erforderliche Qualität und Patientensicherheit zu gewährleisten.

In vielen Fällen bedeutet dies eine Neuorganisation der klinischen Versorgungsaufgaben innerhalb des Netzes. Diese Umstrukturierung wird in einer späteren Phase behandelt, da sie mehr Zeit erfordert, auch im Zusammenhang mit möglichen Infrastrukturarbeiten.

Die Einführung dieser Reform wird in enger Absprache mit den Beteiligten erfolgen. Die zuständigen Konsultations- und Beratungsgremien werden natürlich ihren Teil dazu beitragen. Angesichts der engen Verflechtung zwischen der Neueinstufung und der Anpassung der Krankenhausfinanzierung ist auch ein strukturierter Dialog zwischen Ärztevertretern, Krankenhäusern und Versicherungsträgern mehr als angebracht. Zu diesem Zweck wird eine dreigliedrige Ad-hoc-Taskforce eingerichtet. Die Besonderheiten der deutschsprachigen Krankenhäuser werden in diesem Zusammenhang berücksichtigt.

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1) L’agrément des hôpitaux est une compétence des entités fédérées. Le choix de garder deux hôpitaux ou un seul ne relève par conséquent pas de la compétence fédérale.

2) Le financement fédéral des hôpitaux est actuellement assuré via trois canaux principaux: le budget des moyens financiers, les honoraires et les produits pharmaceutiques. Ces financements sont liés aux activités et cela de manière globalement distincte étant donné que ces activités sont réalisées sur un ou plusieurs sites. Il existe cependant en effet des normes d’agrément qui n’ont pas encore été adaptées au concept des réseaux hospitalier et qui ont un effet sur la collaboration et les possibilités de concentrer certaines activités; et dans le cadre de la mise en place des réseaux, les différents freins doivent pouvoir être levés afin de permettre de garantir une offre optimale par rapport aux besoins.

3) & 4) Dans le cadre de la réforme du paysage hospitalier, le principe directeur est «soins de proximité où c’est possible, soins concentrés où c’est nécessaire» afin d’optimiser la qualité et l’efficacité des soins dispensés à la population.

L’idée de base à l’origine de la loi sur les réseaux hospitaliers locorégionaux est double. D’une part, l’objectif est de renforcer la coopération entre des hôpitaux voisins afin de pouvoir partager l’expertise et les investissements pour continuer à garantir efficacement l’égalité d’accès de tous aux soins de proximité. D’autre part, l’objectif est de concentrer les soins pour des affections plus complexes dans un nombre limité de points de référence au niveau suprarégional.

Il s’agit maintenant de concrétiser ces objectifs afin de préciser davantage la place des réseaux dans la future organisation des soins.

L’approche prévue est progressive. Dans un premier temps, il convient de concrétiser la définition des missions de soins locorégionales versus suprarégionales.

Toutes ces missions de soins locorégionaux réalisées dans chaque zone locorégionale doivent être assurées en coopération entre les hôpitaux voisins. Il est important que, selon la pathologie, on veille à assurer une accessibilité adéquate et égale sur l’ensemble de la zone couverte par le réseau.

La finalité des réseaux est de garantir, sur la base d’une coopération durable entre les hôpitaux, l’égalité d’accès pour tous à des soins de proximité de qualité de manière efficace. Cela requiert que de bons accords soient conclus au niveau du réseau concernant la continuité des soins afin de garantir la qualité nécessaire et la sécurité des patients.

Dans de nombreux cas, cela implique une réorganisation des missions de soins cliniques au sein du réseau. Nous considérons cette réorganisation comme la phase suivante car elle nécessite plus de temps, également dans le cadre d’éventuels travaux d’infrastructure.

Le déploiement de cette réforme se fera en concertation étroite avec les stakeholders. Les organes compétents d’avis et de concertation joueront bien sûr leur rôle. Étant donné l’intrication étroite entre la révision de la nomenclature et l’adaptation du financement hospitalier, une concertation structurée entre représentants des médecins, hôpitaux et les organismes assureurs est plus qu’indiquée. Une taskforce tripartite ad hoc sera mise sur pied à cet effet. La spécificité des hôpitaux germanophone sera envisagée dans ce cadre.