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Atomreaktoren Tihange 2 und Doel 3 - Zustand - aktuelle Sicherheitslage - Störungen seit Oktober 2016 - Austausch mit den Behörden der benachbarten Länder - Maßnahmen Réacteurs nucléaires de Tihange 2 et Doel 3 - État - Niveau de sécurité actuel - Pert
réacteur nucléaire
énergie nucléaire
centrale nucléaire
sécurité nucléaire
| 5/3/2021 | Envoi question (Fin du délai de réponse: 8/4/2021) |
| 7/4/2021 | Réponse |
der Zustand der Reaktoren Tihange 2 und Doel 3 hat in den vergangenen Jahren für viel Gesprächsstoff gesorgt.
Das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft hat in diesem Zusammenhang mehrere Resolutionen verabschiedet. Die letzte Resolution zu diesem Thema ist von November 2016 (Dokument 144 (2016-2017) Nr. 5, 7. November 2016, http://www.pdg.be/addons/SharepointDokumentsuche/desktop/SharepointDokDetails.aspx?DokID=f237845b-14e9-437b-ae44-d2098f8a1381&FileID=f8d87fe5-a36e-47fa-8223-0481699378e5).
In seinen Resolutionen greift das Parlament der deutschsprachigen Gemeinschaft auch die Befürchtungen der Bevölkerung aus dem belgisch-deutschen Grenzgebiet auf und fordert eine Abschaltung der beiden Reaktoren, solange deren Sicherheit nicht zu 100 % gewährleistet ist.
Nicht zu Letzt spielt in diesem Zusammenhang der Informationsaustausch mit den Behörden unserer Nachbarstaaten eine wichtige Rolle. Dies ist eine Voraussetzung um Transparenz und Vertrauen herzustellen.
In diesem Zusammenhang erlaube ich mir Ihnen folgende Fragen zu stellen:
1) Wie schätzen Sie die aktuelle Sicherheitslage der beiden Reaktoren ein?
2) Welche Störungen hat es seit Oktober 2016 in den beiden Reaktoren gegeben?
3) Ist der Austausch mit den Behörden der benachbarten Länder, etwa der BRD, aber auch mit den Behörden der EU Ihrer Einschätzung nach ausreichend? Welche Maßnahmen gedenken Sie ggf. zu ergreifen um diesen Austausch zu verbessern?
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L'état des réacteurs de Tihange 2 et de Doel 3 a alimenté bien des discussions ces dernières années.
Le Parlement de la Communauté germanophone a adopté plusieurs résolutions en la matière. La dernière date de novembre 2016 (document 144 (2016-2017), n° 5, 7 novembre 2016, https://www.pdg.be/addons/SharepointDokumentsuche/desktop/SharepointDokDetails.aspx?DokID=118d527e-c258-4d5c-a895-ee95fee594b6&FileID=144000e5-b753-4979-a1aa-1add2c6eac49).
Dans ses résolutions, le Parlement de la Communauté germanophone reprend aussi les craintes exprimées par la population de la zone frontalière belgo-allemande et exige l'arrêt des deux réacteurs tant que leur sécurité n'est pas entièrement garantie.
Enfin, l'échange d'informations avec les autorités de nos pays voisins joue un rôle important dans ce contexte. C'est un préalable à l'instauration de la transparence et d'un climat de confiance.
Je souhaiterais vous poser quelques questions à cet égard:
1) Comment évaluez-vous le niveau de sécurité actuel des deux réacteurs?
2) Quelles perturbations se sont produites dans les deux réacteurs depuis octobre 2016?
3) Estimez-vous que l'échange d'informations est suffisant non seulement avec les autorités des pays voisins, par exemple l'Allemagne, mais aussi avec celles de l'Union européenne? Quelles mesures envisagez-vous de prendre le cas échéant pour améliorer cet échange?
1) Die Föderalagentur für Nuklearkontrolle (FANK) ist für die Überwachung der belgischen Kernreaktoren zuständig und gewährleistet diese in Zusammenarbeit mit ihrer Tochterorganisation Bel V. Diese Überwachung erfolgt durch die Verfolgung der vom Betreiber durchgeführten Sicherheitsmaßnahmen sowie durch regelmäßige Inspektionen und Kontrollen. Wenn die Sicherheitslage eines Kernreaktors nicht akzeptabel ist, wird dieser Kernreaktor in einen sicheren Zustand versetzt, d. h. der Kernreaktor wird abgeschaltet. Dies kann bei Bedarf von der FANK angeordnet werden. Dabei kann die FANK auch bestimmte Maßnahmen vorschreiben, die erfolgen müssen, bevor ein Reaktor wieder angefahren werden kann.
Derzeit erfüllen alle belgischen Kernreaktoren, einschließlich Doel 3 und Tihange 2, die Sicherheitsauflagen. Zwischen 2012 und 2015 waren beide Kernreaktoren eine Zeit lang abgeschaltet, nachdem Wasserstoffflocken in den Stahlwänden der Reaktorbehälter entdeckt worden waren. Die Wasserstoffflocken hatten jedoch keine Auswirkungen auf die Stahlstrukturen und entwickelten sich zudem nicht mit der Zeit weiter. Daher kam die FANK im Jahr 2015 zu dem Schluss, dass beide Reaktoren wieder angefahren werden konnten, da die Stabilität der Reaktorbehälter und damit die Sicherheit der Reaktoren unter allen Umständen gewährleistet blieb. Seitdem wurde auch bei regelmäßigen Nachkontrollen der Reaktorbehälter keine Entwicklung des Ausmaßes der bereits entdeckten Wasserstoffflocken beobachtet. Es sind auch keine neuen Wasserstoffflocken hinzu gekommen. Die letzten Nachkontrollen in Doel 3 und Tihange 2 fanden im Juli 2019 und im Dezember 2020 statt. Das vollständige Dossier zu diesem Thema finden Sie auf der Website der FANK: Anzeichen für Defekte in den Reaktorbehältern von Doel 3 und Tihange 2 | FANK – föderale Agentschaft für nukleare Kontrolle (fgov.be).
2) «Anomalien» werden nach der Internationalen Skala für nukleare und radiologische Ereignisse (INES-Skala) auf Stufe 1 eingestuft. Seit Oktober 2016 wurden in Doel 3 vier Ereignisse auf Stufe 1 eingestuft, in Tihange 2 wurden sieben Ereignisse auf Stufe 1 eingestuft. Diese Ereignisse hatten keinerlei Auswirkungen auf die Sicherheit der Arbeitnehmer, der Umwelt oder der Bevölkerung. Wenn es zu einem INES-Ereignis kommt, kommuniziert die FANK dies über ihre Website. Die Ereignisse der letzten 12 Monate sind stets auf dieser Seite zu finden: Ereignisse, die in den letzten 12 Monaten in Belgien auf der INES-Skala klassifiziert wurden | FANK – föderale Agentschaft für nukleare Kontrolle (fgov.be).
Nach jedem Ereignis hat der Betreiber stets die notwendigen Reparaturmaßnahmen ergriffen, damit gewährleistet ist, dass dies in Zukunft nicht mehr vorkommt. Der wichtigste Ereignis in dieser Zeit ereignete sich in Doel 3, Doel 4, Tihange 2 und Tihange 3. Das Dach des Bunkergebäudes entsprach durch die ständige Dampfeinwirkung, auch in Verbindung mit einige Mängel im Design, nicht mehr den konstruktiven Anforderungen. Deshalb wurden an allen Reaktoren die notwendigen Reparaturen durchgeführt.
3) Ein guter und regelmäßiger Informationsaustausch mit anderen Ländern hat für die FANK nach wie vor Priorität, da die Agentur auf diese Weise erfahren kann, wie die Sicherheit kontinuierlich verbessert werden kann. Daher wird regelmäßig ein bilateraler Austausch mit Frankreich, der Schweiz, Luxemburg, den Niederlanden und Deutschland geplant. Bei diesen Treffen werden aktuelle Ereignisse diskutiert und Erfahrungen zu verschiedenen Themen (z. B. Stilllegung) ausgetauscht. Darüber hinaus werden regelmäßig gegenseitige Inspektionen organisiert, bei denen Inspektoren der FANK an Inspektionen im Ausland teilnehmen bzw. ausländische Inspektoren an Inspektionen in Belgien teilnehmen. Die FANK betreibt auch einen aktiven Informations- und Erfahrungsaustausch auf internationaler und europäischer Ebene: Dies geschieht u. a. über die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA), die European Nuclear Safety Regulators Group (ENSREG), die Western European Nuclear Regulators’ Association (WENRA) usw.
Während der Covid-Krise hat sich die FANK proaktiv auf die Situation eingestellt und den bilateralen und multilateralen Austausch digital organisiert. Auch in Zukunft will die FANK genügend Zeit und Humanressourcen in den Austausch von Informationen und den Aufbau von Wissen investieren, um die Sicherheit weiter zu verbessern.
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1) L’Agence fédérale de Contrôle nucléaire (AFCN) – en collaboration avec sa filiale Bel V – est responsable de surveiller à ce que la sûreté des réacteurs nucléaires belges soit assurée. Cette surveillance s’effectue par le suivi des travaux de sûreté réalisés par l’exploitant ainsi que par des inspections et contrôles réguliers. Si la sûreté d’un réacteur nucléaire ne paraît pas être garantie, ce réacteur sera mis en état de sûreté, c’est-à-dire qu’il sera mis à l’arrêt. Cela peut être imposé par l’AFCN, si nécessaire. Dans ce cas, l’Agence peut également imposer des actions spécifiques qui doivent être finalisées avant que le réacteur puisse être redémarré.
Actuellement, tous les réacteurs nucléaires belges, y compris Doel 3 et Tihange 2, répondent aux normes de sûreté requises. Entre 2012 et 2015, les réacteurs nucléaires de Doel 3 et Tihange 2 ont été à l’arrêt pendant un certain temps après la découverte de microbulles d’hydrogène dans les parois en acier des cuves des réacteurs. Les microbulles d’hydrogène n’avaient pas d’impact sur les structures en acier et n’évoluaient pas avec le temps. C’est pourquoi l’AFCN a conclu en 2015 que les deux réacteurs pouvaient redémarrer, étant donné que la robustesse des cuves et la sûreté des réacteurs restaient garanties en toutes circonstances. Lors des inspections de suivi périodiques des cuves du réacteur qui ont eu lieu par la suite, aucune évolution des microbulles d’hydrogène existantes n’a été observée. Aucune nouvelle indication n’a été détectée. Les dernières inspections de suivi à Doel 3 et Tihange 2 datent de juillet 2019 et décembre 2020. Le dossier complet sur ce sujet est disponible sur le site de l’AFCN: Indications de défauts dans les cuves des réacteurs de Doel 3 et Tihange 2 | AFCN – Agence fédérale de contrôle nucléaire (fgov.be).
2) Les «anomalies» sont classées au niveau 1 selon l’échelle internationale des événements nucléaires et radiologiques (INES). À Doel 3, quatre événements ont été classés en niveau 1 depuis octobre 2016. À Tihange 2, sept événements ont été classés en niveau 1. Ces événements n’ont eu aucun impact sur les travailleurs, l’environnement ou la population. Lorsqu’un événement INES a lieu, l’AFCN le communique via son site web. Les événements des douze derniers mois peuvent toujours être consultés sur cette page: Évènements classés sur l’échelle INES en Belgique durant les douze derniers mois | AFCN – Agence fédérale de contrôle nucléaire (fgov.be).
Suite à chaque événement, l’exploitant a pris les mesures correctives nécessaires afin que cela ne se reproduise plus. Durant cette période, l’évènement le plus important s’est produit à la fois à Doel 3, Doel 4, Tihange 2 et Tihange 3. En raison d’une exposition continue à la vapeur, parfois couplée à un certain nombre de défauts de conception, le toit du bâtiment bunkérisé n’était plus conforme aux exigences de conception. Des réparations nécessaires ont donc été effectuées sur tous les réacteurs.
3) Pour l’AFCN, l’échange et le partage d’information sur base régulière avec d’autres États est une priorité. Cela permet à l’Agence d’améliorer la sûreté de manière continue. Ainsi, des échanges bilatéraux avec la France, la Suisse, le Luxembourg, les Pays-Bas et l’Allemagne sont régulièrement organisés. Durant ces réunions, des échanges ont lieu sur les événements récents ainsi que sur les expériences de chacun concernant différents sujets (par exemple, le démantèlement). Par ailleurs, des inspections croisées sont régulièrement organisées: des inspecteurs de l’Agence participent alors à des inspections étrangères ou inversement (des inspecteurs étrangers participent à des inspections en Belgique). L’AFCN partage également activement des informations et des expériences au niveau international et européen: notamment via l’Agence internationale de l’énergie atomique (AIEA), le European Nuclear Safety Regulators Group (ENSREG), la Western European Nuclear Regulators’ Association (WENRA), etc.
Durant la crise Covid, l’Agence s’est adaptée à la situation et a organisé et participé proactivement et de façon digitale à des échanges bilatéraux et multilatéraux. À l’avenir, l’AFCN prévoit également de continuer à investir suffisamment de temps et de moyens afin d’échanger de l’information et de développer des connaissances qui permettront d’améliorer la sûreté de façon continue.