Albert Saverys (1886 - 1964), Sohn eines Bühnenbildners, nahm Unterricht an der Zeichenschule seiner Heimatstadt Deinze und lernte an der École Nicaise in Gent Maltechniken auf Holz und Marmor. Er ging bei George Minne und Jean Delvin in die Lehre und wurde von Emile Claus beeinflusst. Er liebte die Region Leie und malte Landschaften, aber auch Fischer und Stillleben.
Saverys' Landschaften waren ab den 1930er Jahren bei Sammlern sehr beliebt, was ihn fast dazu zwang, immer wieder Leie-Gesichter zu malen. Die expressive Kraft seiner impulsiven Maltechnik ist verwandt mit Künstlern wie Albert Servaes und Constant Permeke, die die Landschaft auch zum Ausdruck ihrer eigenen geistigen Befindlichkeit nutzten.
Der Senat hat der Kunst der Dekoration und Ausschmückung seiner Räume und Säle im Palast der Nation stets große Bedeutung beigemessen. Dies führte zu der interessanten Sammlung, die heute in dem Gebäude zu bewundern ist.
Das Buch « L’art au Sénat/Kunst im Senat – Découverte d’un patrimoine/Erkundung einer Sammlung » zeigt eine Auswahl von Kunstwerken aus diesem reichen Erbe, das in mehr als anderthalb Jahrhunderten aufgebaut wurde. Die Sammlung ist sehr vielfältig und enthält eine breite Palette von Werken aus verschiedenen Kunstrichtungen und Epochen.
Der Kunstkritiker Joost De Geest brachte es in der Einleitung zu diesem Buch wie folgt zu Papier:
„Wer nur offizielle Kunst erwartet, wird enttäuscht sein. Abschliessend sei betont, dass die Kunstsammlung des
Senats nicht nur Werke umfasst, die einen explizit „belgischen“ Bezug haben, was auch bedeutet, dass ein solcher
Bezug nicht immer das ausschlaggebende Kriterium für diese Ankäufe war. Jedoch hat man versucht, die diesbezüglichen
Entwicklungen in der belgischen Kunst zu verfolgen. Insofern hat die Sammlung etwas von der Kunstsammlung eines Unternehmens.
Die Räumlichkeiten, für die die Kunstwerke erwoben wurden, spielten bei Kaufentscheidungen eine ebenso grosse Rolle wie
das „Unternehmensumage“. So mussten auch die Senatoren stets ihre Zustimmung zu den Ankäufen geben. Nicht ein bestimmter
Künstler rag hervor.”
© Belgischer Senat